Entwicklung : Frankreichs Rolle bei Akkutechnologien

Einem Bericht der französischen Regierung vom September 2013 zufolge sind Akkus eine von 34 Schlüsselprioritäten für die französische Industrie. In dem Bericht werden die Hauptziele der Regierung – „wir wollen den Einsatz langlebiger Akkus in Frankreich vorantreiben“. Der globale Markt wächst schnell und Prognosen zufolge soll das Marktvolumen von 11,8 Mrd. USD im Jahr 2010 auf 53,7 Mrd. USD im Jahr 2020 steigen. Es wird damit gerechnet, dass Frankreich sich bis 2020 zum weltweit drittwichtigsten Markt entwickeln wird. Welche Pläne hat das Land, um dieses Ziel zu erreichen?

Eine zentrale Priorität ist Forschung und Entwicklung. Wie Accutronics haben viele französische Unternehmen erkannt, wie wichtig Forschung und Entwicklung für die Weiterentwicklung von Produkten und die Optimierung der Herstellungsqualität sind. Ein Beispiel hierfür ist die jüngste Entwicklung von Natrium-Ionen-Akkus durch ein französisches Forscherteam. Dabei handelt es sich um die ersten Natrium-Ionen-Akkus der Welt. Sie sind klein und leicht, bieten jedoch einen langen Lebenszyklus. Auch wenn es bis zur Marktreife noch einige Jahre dauern wird, ist die Technologie ein Beweis für französische Innovationskraft in diesem Bereich.

Trotz dieser Entwicklungen stehen Lithium-Ionen-Akkus in Frankreich nach wie vor im Mittelpunkt. Florence Fusalba vom französischen Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien (CEA) zufolge ist das Interesse an Lithium-Ionen-Akkus deshalb so groß, weil sie universell einsetzbar sind. Accutronics spezialisiert sich auf die Entwicklung und Herstellung von Lithium Ionen-Akkus für die Bereiche Medizin und Verteidigung sowie geschäftskritische Industrieanwendungen. Es ist daher interessant, zu sehen, dass in Frankreich der Fokus auf dem Einsatz dieser Akkus für Automobilanwendungen liegt. Iveco Bus entwickelt beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus mit extrem hoher Leistung, um den Einsatz von Nutzbremsen in seinen Hybridbussen zu ermöglichen.

Obwohl Frankreich selbst auf Kernkraft setzt, streben die französischen Überseegebiete in der Karibik und vor der Küste Afrikas eine Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Energien an. Die Insel Réunion möchte beispielsweise bis zum Jahr 2030 100 % ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen. Hierzu muss sie in der Lage sein, große Energiemengen zu speichern. Frankreich entwickelt zurzeit Wasserstoff-Akku-Speichersysteme für abgelegene Standorte – ein perfektes Beispiel für die Entwicklung von Akkus für spezifische Bedürfnisse.