Siemens Energy : Folgen der Umstrukturierung bei Siemens Österreich

Electricity Stock exchanges Initial public offering Shares IPO
© Frank Rumpenhorst / dpa / picturedesk.com

Die Abspaltung des Energiegeschäfts war laut Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun ein sehr komplexer Prozess - von der hohen Anzahl an Mitarbeitern, die in das neue Unternehmen eingegliedert wurden über das damit verbundene Geschäftsvolumen bis zu den strukturellen Veränderungen. Im letzten Geschäftsjahr soll es kaum Produktivitätsverluste gegeben haben. In Summe wurden laut Hesoun beachtliche Auftragseingänge und Erfolge erzielt, sodass für das zurückliegende Geschäftsjahr ein sehr präsentables Ergebnis vorgewiesen werden kann.

Kennzahlen 2019/20

Die Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2019/20 der Siemens AG Österreich (SAGÖ) (1.10.2019 bis 30.9.2020) sind geprägt durch die Ausgliederung des Energiegeschäfts ("Gas and Power"). Das beinhaltet Produkte, Lösungen, Systeme und Dienstleistungen für die Gewinnung, Verarbeitung und Transport von Öl und Gas, Strom- und Wärmeerzeugung sowie Stromübertragung und Technologien für die Energiewende einschließlich Energiespeicherung und Sektorkopplung. Diese wurden in die Siemens Energy transferiert. Das Berichtsjahr ist wegen der erforderlichen Überleitung der Aktivitäten ein Übergangsjahr.

Die nunmehrige Siemens Energy Austria ist im Geschäftsjahr 2019/20 der SAGÖ nur mit fünf Monaten (von Oktober 2019 bis Ende Februar 2020) bis zu ihrer Abspaltung enthalten. Die Siemens AG Österreich erzielte (inkl. Siemens Energy bis zur Abspaltung) einen Auftragseingang von 1,441 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,792 Milliarden Euro). Das ist ein Rückgang um fast 20 Prozent. Ohne den ausgegliederten Bereich Energy ergibt sich ein um 8,7 Prozent verminderter Auftragseingang zum Jahr davor. Der Umsatz lag (inklusive Siemens Energy bis zur Abspaltung) bei 1,339 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,794 Milliarden Euro). Das ist ein Rückgang um etwa 25 Prozent.

Die wichtigsten Aufträge

Zu den wesentlichen Auftragseingängen im Geschäftsjahr 2019/20 zählten laut Unternehmensangaben etwa Lieferungen für die Errichtung des weltgrößten vollautomatisierten Warenlagers in den USA in Höhe sowie der Smart-Meter-Rollout für das Versorgungsgebiet der Wiener Netze und für die Energie AG Oberösterreich. In Forschung und Entwicklungsaktivitäten rund um die Digitalisierung investierte die Siemens AG Österreich rund 88 Millionen Euro. Mit dem Digilab - eine Plattform für den Wissenstransfer zwischen Kunden, Forschung und Branchenexperten - sowie dem Campus Microgrid setzt das Unternehmen auf digitale und ressourcenschonende Lösungen, etwa bei Elektromobilität und Lastensteuerung. In Österreich arbeiten rund 10.800 Menschen bei Siemens bzw. Siemens-Gesellschaften. (apa/red)