Automatisierung : Europa hinkt bei Automatisierung hinterher

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Das Forschungs- und Beratungsunternehmen Forrester prognostiziert, dass die während der Pandemie eingeleiteten Arbeitsschutzinitiativen die Anreize verringern und die Pläne der CIOs zur Automatisierung in ganz Europa weiter verzögern werden. Und das obwohl 76 Prozent der europäischen Unternehmen nicht ausreichend für die Automatisierung vorbereitet sind - im Vergleich zu 65 Prozent in Asien-Pazifik und 73 Prozent in Nordamerika.

Wenn die Worte fehlen

Laut einem neuen Forrester-Bericht „The Path To Automation In Europe – Why And How It Will Be Different“ von den Analysten Dan Bieler und Bernhard Schaffrik können nur 20 Prozent der europäischen Führungskräfte klar artikulieren, wie Automatisierung ihre Geschäftsprozesse verbessern könnte. Dieselben Business Leader sind aufgrund der Auswirkungen auf Arbeitsplätze mit mehr staatlichen Regularien bezüglich des Fortschritts der Automatisierung konfrontiert.

Trotz Einschränkungen sind Branchen wie Versorgungsunternehmen, Fertigung und Finanzen führend in der Automatisierung in Europa. Arbeitsmärkte wie Deutschland, das bereits einen hohen Automatisierungsgrad aufweist, dürften ein schnelleres Wachstum erfahren, während in Süd- und Osteuropa aufgrund der Auswirkungen auf Produktionsprozesse, Mitarbeiter, Kundenerfahrung und Beschäftigung langsamer automatisiert wird.

Experten rechnen mit Verlangsamung der Automatisierung

Kurzfristig rechnet Forrester mit einer Verlangsamung des Automatisierungsfortschritts, da Unternehmen ihre Pläne überdenken und von staatlichen Konjunkturpaketen und Beschäftigungsschutzmaßnahmen profitieren wollen. Mittel- und langfristig werden jedoch mehr europäische CIOs die Ausfallsicherheit ihrer Unternehmen gegen pandemische Ereignisse stärken und sich in Richtung "Lights-out-Fertigung" bewegen. Hier kommen vor allem vollautomatische Fertigungsprozesse auf Basis von Technologien wie 5G und fahrerlosen Transportsystemen und Robotern zum Einsatz.

„Bereits einen Schritt hinter anderen Regionen in der Welt werden die europäischen Technologieführer jetzt den zusätzlichen Druck der staatlichen Aufsicht spüren“, sagt Bieler. „Wenn Europa die Vorteile der Automatisierung steigern und mit dem Rest der Welt in Bezug auf Effizienz, Widerstandsfähigkeit und Kundenservice konkurrieren will, müssen Regierungen und Unternehmen die Arbeitskräfte umschichten, um Automatisierungsinitiativen zu unterstützen und voranzutreiben.“

Das braucht es, um konkurrenzfähig zu bleiben

Der Bericht beschreibt sieben Schritte, um CIOs bei der Bewältigung der Herausforderungen zu unterstützen und einen soliden Rahmen für erfolgreiche Automatisierungsprojekte zu schaffen. Zu den wichtigsten Projekten gehören:

Die Belegschaft umzukrempeln

Automatisierung und KI beschleunigen den Bedarf an technologischer Kompetenz weiter. Bildung und Ausbildung werden zu Recht als wesentlich für die Milderung der Auswirkungen des Ersatzes von Arbeitskräften durch Automatisierung angepriesen.

Geduld bei der Messung von Automatisierungserfolgen

Im Durchschnitt dauert der Einführungszyklus einer Vollautomatisierungsinitiative vom Start bis zur Fertigstellung etwa eineinhalb Jahre. Um die Erfolgschancen zu maximieren, ist es entscheidend, menschliche Experten auf Standby zu halten, bevor sie in andere Prozesse verlagert werden.

Menschliches Know-how bei der Gestaltung der Automatisierungsprozesse bewahren

Menschliches Urteilsvermögen bleibt ein Schlüsselfaktor für Automatisierungsprojekte, und ohne fundiertes Prozesswissen und historisches Wissen über den Weg zur Automatisierung im Unternehmen werden sowohl die Kundenerfahrung als auch die Mitarbeitererfahrung leiden.