Automobilindustrie : Elektromobilität: Wie Audi seine Konkurrenz abhängen will

Bram Schot
© Audi

Audi will in den nächsten Jahren deutlich mehr Elektroautos an den Start bringen und so die Rivalen Daimler und BMW abhängen. 2025 will die VW-Tochter mehr als 30 Modelle mit Elektroantrieb im Angebot haben, darunter 20 rein batteriegetriebene Wagen. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge am weltweiten Absatz solle dann bei 40 Prozent liegen, teilte die Marke mit den vier Ringen anlässlich der Hauptversammlung Mitte Mai im baden-württembergischen Neckarsulm mit. Aber nicht nur Audi forciert die Elektromobilität. Auch der Mutterkonzern gibt Vollgas Richtung E-Mobilität. Binnen zehn Jahren will VW 22 Millionen E-Autos bauen. Arbeitsplätze wird dies dennoch kosten. Die Abbaupläne sorgen für Unruhe in der Belegschaft und haben den Betriebsrat auf den Plan gerufen.

CO2-neutrale Produktionsstandorte

Gleichzeitig will Audi Vorbild in Sachen Klimaschutz werden, was nach Überzeugung des Managements als Kaufargument für die Kundschaft immer wichtiger wird. So sollen bis 2025 alle Produktionsstandorte CO2-neutral arbeiten.

Die hohen Investitionen in die Elektromobilität, Digitalisierung und hochautomatisiertes Fahren sollen durch Einsparungen, aber auch durch einen höheren Geschäftsanteil im oberen Premium-Segment finanziert werden, in dem sich mehr verdienen lässt. Von den bis 2022 anvisierten Ergebnisverbesserungen von 15 Milliarden Euro sollen zwei Drittel durch Kostensenkungen und ein Drittel durch höhere Umsatzerlöse eingespielt werden.

"Wir tanzen auf zu vielen Hochzeiten."

Zugleich will Audi die Vielzahl an Modellen und Varianten verringern, die mit dazu beitrugen, dass der Autobauer Probleme bei der Umstellung auf die neue Abgasrichtlinie WLTP hatte. "Wir tanzen als Unternehmen schon seit Jahren auf zu vielen Hochzeiten", sagte Audi-Chef Bram Schot seinem Redemanuskript zufolge vor den Aktionären. Zum Fokussieren gehöre auch das Weglassen. So soll etwa der Sportwagen Audi TT keinen Nachfolger bekommen. Zudem stellte Schot den Supersportwagen Audi R8 in Frage. Mit dem Autovermieter Sixt plant Audi eine Partnerschaft. (APA/Reuters)