Krane : Die dritte Bedientechnologie

Demag Remote Operating Station (ROS)
© Demag

Vereinfacht beschrieben, ist die ROS eine komplette, ortsunabhängige Bedienstation für Krane. Der Bediener hat sämtliche Bedienelemente im Zugriff, die üblicherweise in einer Krankabine installiert sind. Genau wie in der Kabine lässt sich die Bedieneinheit optimal an die Wünsche des Bedieners anpassen. Bei ROS kann der Betreiber allerdings entscheiden, wo die „virtuelle“ Kabine steht.

Bei der ROS sind alle Bedienelemente kompakt und ergonomisch in einem Tisch integriert, dessen Höhe so weit justiert werden kann, dass der Kran – wo auch immer er sich befindet – sowohl in sitzender als auch in stehender Position bedient werden kann.

Neben den üblichen Joysticks mit verstellbaren Armauflagen steht ein Touch Panel oder – je nach Wahl des Anwenders – ein Tablet als Mensch-Maschine-Schnittstelle zur Verfügung, über das der Bediener zusätzliche Informationen abrufen kann.

Bessere Sicht als in der Krankabine

Den Blick auf den Prozess ermöglicht ein Breitbildmonitor, der Echtzeitbilder von mehreren Kameras erhält. Die Bildschirmaufteilung mit bis zu acht Einzelbildern kann der Bediener bedarfsgerecht konfigurieren. Ein Dashboard mit prozessrelevanten Informationen wird gut sichtbar im unteren Teil des Bildschirms eingeblendet.

In den Monitor integrierte Lautsprecher lassen die Bediensituation nochmals realistischer erscheinen. Somit bekommt der Bediener ein akustisches Feedback aus dem Prozess heraus, das ihn bei der Bedienung der Anlage unterstützt und ihn etwaige Prozessstörungen besser einschätzen lässt.

Im Vergleich mit der üblichen Krankabine bietet Demag ROS dem Bediener sogar eine noch deutlich bessere Sicht. Denn die Kameras können auch dort „hinschauen“, wo das normale Sichtfeld eingeschränkt wäre. Zoom-Funktionen über einen zusätzlichen Joystick oder das Einblenden von weiteren Informationen (Grafiken) sind ebenfalls möglich.

Und die Möglichkeit, Screenshots oder digitale Videos zu speichern und Dritten zugänglich zu machen, erleichtert – zum Beispiel – die Schulung des Personals.

Perfekt für ungünstige Umgebungsbedingungen

Ein typischer Einsatzfall für diese neue Bedientechnologie sind Schüttgutkrane, etwa in der Abfallverwertung. Das Handling des Abfalls einschließlich der Beschickung der Verbrennungslinien kann so aus einer sicheren und komfortablen Position heraus erfolgen.

In anderen Umgebungen wie in Lagern für Coils, Container oder andere Güter kann Demag ROS auch zur Be- und Entladung von Lkw eingesetzt werden. Das bietet nicht nur einen hohen Komfort für die Bediener und somit eine gute Voraussetzung für konzentriertes, sicheres Arbeiten. Es verringert auch die Investitions- und Betriebskosten deutlich, weil an den Kranen selbst keine Kabinen installiert werden müssen und der Zugang zur Kabine entfallen kann.

Vorrangige Einsatzmöglichkeiten der „Remote Operating Station“ als „virtueller Krankabine“ sieht Demag bei Kranen, die in ungünstigen Umgebungsbedingungen arbeiten. Beispiele sind neben der Abfallwirtschaft (Müllverbrennungsanlagen, Biomasse/Kompostierwerke) unter anderem die Metallerzeugung und -verarbeitung, wie Gießereien und Stahlwerke. Grundsätzlich sind dem Einsatz der ROS in jedweder Anwendung und Umgebung jedoch keine Grenzen gesetzt.

Sowohl die ROS selbst als auch die (Fern-) Datenübertragung erfüllen alle einschlägigen Sicherheitsanforderungen an Kransteuerungen.

Bisherige Erfahrungen mit Demag ROS zeigen, dass diese neuartige Kranfernsteuerung nicht nur die Produktivität des Krans steigert und die Kosten senkt. Die per ROS bedienten Krane arbeiten auch mit sehr hoher Sicherheit und geringem Beschädigungsrisiko, weil der Bediener immer den besten Blick auf den Prozess hat und dabei in einer ergonomischen und komfortablen Umgebung arbeitet.