Factory im Februar : Das lest Ihr im neuen Factory!

factory feb 17
© Factory

Die Schaltschrankfertigung umweht ein unverdienter Hauch von Fadesse. Vor allem in Österreich muss Rittal sich immer wieder vor Journalisten rechtfertigen. Weil: Egal wie toll man marketingtechnisch einen Schaltschrank verpackt. Es bleibt am Ende nur eine "Blechkiste für Rechner". Aber eines muss man Friedhelm Lohs Cash-Cow lassen, die Marktdurchdringung ist einzigartig. Vom Mount Rushmore Memorial über die Krombacher Brauerei bis zum Teilchenbeschleuniger am Cern, die „Kisten“ des Erfinders der Serienschrankfertigung finden sich überall. Und wer dann auch noch Gelegenheit hat, die Fertigung dieses deutschen Vorzeigeunternehmens zu sehen, wird schnell feststellen „da steppt ja doch der Bär“. Denn Rittal treibt nicht nur die digitale Transformation, das Unternehmen baut vor allem seine Marktpräsenz mit raffinierten Schritten weiter aus.

Technische Femme fatale

Während sich Friedhelm Loh an einer Mine in Norwegen beteiligt, um dort die Industrialisierung von Rechenzentren anzutreiben, baut Rittal im hessischen Haiger sein neues Superwerk. Als ich vor ein paar Wochen in rittalianischen Gefilden unterwegs war, stach mir besonders Rittals größtes Werk in Rittershausen ins Auge. Für den dortigen Werksleiter Norbert Peter verkörpert Haiger sowas wie seine technische Femme fatale. Bodenständig aber mit digitaler Raffinesse will er sein Werk noch vor Haiger Industrie-4.0-fit machen.

A propos digitale Raffinesse

Schon Siemens-Chef Joe Kaeser warnte davor, dass einige Menschen mit der Digitalisierung nicht Schritt halten werden können. Es sei die Gesellschaft, die dafür Verantwortung tragen muss. Ob das nun im Sinne eines festgelegten Grundeinkommens oder einer Roboter-Steuer ist, auf dies Diskussion will ich hier nicht eingehen. Fakt ist, dass sich unsere Regierungen dazu bald etwas überlegen werden müssen. Denn Roboter stellen unsere Arbeitswelt längst auf den Kopf. Die Frage „Wie“ der Arbeitsmarkt darauf reagiert, dürfte noch für hitzige Diskussionen sorgen. Wie weit hier die Meinungen auseinander gehen, hat Factory-Redakteur Otto Geißler für Euch zusammengefasst.

Heimischen Nischenchamp gelingt Durchbruch im 3D-Druck

Mit dem Verfahren Hot Stereolithography gelingt es dem Start-up Cubicure, erstmals Hochleistungspolymere für den industriellen 3D-Druck zu verarbeiten. Das Spin-off der TU Wien könnte damit der Kunststoffbranche endlich aus einer langen 3D-Druck-Misere helfen.

Lagermeister

Von Traditionsbewahrern über Spielemacher bis Tunnelbauer: Welche Ansätze die Logistik (r)evolutionieren werden, insbesondere das Lager, hat Factory-Redakteur Josef-Felix Müller für Euch zusammengetragen. Persönliche interessant finde ich auch die Entwicklung eines Spielemachers aus dem deutschen Giebelstadt. Markus Kassulke hat nämlich eine Pick-by-Watch-App für das Kommissionieren entwickelt. Wie ein Spiel am Handy soll sie diesen Prozess einfacher und vor allem spaßiger machen. Ans Herzen legen möchte ich Euch auch das Interview mit Andreas Ertler. Wie der Produktionsleiter das Lager seines Wiener Montagewerks auf Vordermann gebracht hat, lest Ihr in unserer Rubrik „Köpfe & Konzepte“. (eb)