Forsttechik : Bossard und Konrad realisieren „verschwendungsfreie Fabrik"

Konrad Markus; von Buddenbrock Kai Forsttechnik
© Michael Hetzmannseder

Nachhaltigkeit gilt nicht nur in der Forstwirtschaft als oberste Prämisse, sondern auch beim Forstmaschinenhersteller Konrad: Nicht zuletzt deshalb wurde das neue Bürogebäude komplett aus Holz konstruiert und die neue Fabrik so geplant, dass sie als „verschwendungs-frei" einzustufen ist. Das neue Produktionslayout wird sich unter anderem dadurch auszeichnen, dass die Arbeiter keine sinnlosen Wege bewältigen müssen und die für die Produktion notwendigen Materialien, Halb- und Fertigteile immer auf kürzesten Wegen zeitgerecht bereitgestellt werden. Das heißt in der Fabrik befinden sich ausnahmslos Materialien, die auch tatsächlich für aktuelle Produktion benötigt werden.

„Mit der Geschäftsübernahme im Jahr 2015 wollte ich die Produktion auf neue Beine stellen und habe zu diesem Zweck einen neuen Betriebsleiter eingestellt", erzählt Markus Konrad von den Anfängen seiner Lean-Initiative, in deren Folge auch Bossard zur Optimierung der Produktionslogistik an Bord geholt wurde: „Wir wollten die C-Teile so nahe wie möglich an der Montage haben und sind von Bossards Smart-Bin-Konzept wirklich überzeugt", verweist Konrad auf die Tatsache, dass bereits mehr als 380 Kleinteile – von Schrauben bis hin zu Elektrokomponenten – über das international bewährte System von Bossard laufen.

Prozess wird mit App überwacht

Der Smart Bin, ein mit einer Waage verbundener Kleinteilbehälter, löst bei Unterschreitung eines angegebenen Füllgewichts vollautomatisch einen Bestellvorgang aus. Sobald die Lieferung beim Kunden eintrifft und der entsprechende Behälter befüllt ist, sendet dieser den Abschluss des Bestellvorganges zurück an Bossard oder an den jeweiligen Drittlieferanten. Mittels App kann der gesamte Prozess in Echtzeit überwacht werden; Lieferzeitpunkt inklusive. Die Daten dafür werden über Bossards interaktive Supply Chain Plattform, ARIMS, verwaltet.

„Waren wir früher vor allem als weltweiter Just-in-time-Lieferant von C-Teilen bekannt, so bieten wir mittlerweile ganzheitliche Dienstleistungen im Bereich der Design- und Prozessoptimierung bzw. Beratung in der Fabriksplanung an", umschreibt Bossard-Österreich-Geschäftsführer Kai von Buddenbrock, die umfangreiche Angebotspalette des 2.100-Mitarbeiter-Konzerns, der unter anderem einen der weltweit größten Landmaschinenhersteller und den bekanntesten amerikanischen Anbieter von elektrisch angetriebenen Premiumfahrzeugen zu seinen Kunden zählt. „Im C-Teile-Bereich lassen sich fast 85 Prozent der Kosten logistischen Prozessen zurechnen. Durch Bedarfsmanagement auf Basis eingehender Prozessanalyse sowie intelligente Systemlösungen können diese Aufwendungen erheblich reduziert werden, vor allem bei aufgeschlossenen Unternehmen wie Konrad", erklärt von Buddenbrock weiter. Doch nicht nur im Logistik-Bereich schlägt sich das Bossard-Konzept nieder, sondern auch direkt in der Verwaltung: Anstatt mehrerer hundert Rechnungen, wird durch Konsolidierung monatlich nur eine Rechnung an den Kunden versandt, die Bearbeitungszeit sinkt dementsprechend.

Zur Bossard Gruppe

Die Bossard Gruppe ist ein Anbieter von Produktlösungen und Dienstleistungen in der industriellen Verbindungs- und Montagetechnik. Mit einem Produktsortiment von über 1.000.000 Artikeln, sowie der ausgewiesenen Kompetenz in der technischen Beratung (Engineering) und der Lagerbewirtschaftung (Logistik), ist Bossard ein Komplettanbieter.Zudem spielt Bossard beim Aufbau intelligenter Produktionsstätten im Sinne von Industrie 4.0 eine große Rolle. Zu den Kunden zählen lokale und multinationale Industrieunternehmen, denen Bossard mit ihren Lösungen zu einer höheren Produktivität verhilft.