New Work : Bosch und Gewerkschaft schließen Innovationstarifvertrag

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© Thomas Reimer - stock.adobe.com

Die IG Metall Baden-Württemberg und der Autozulieferer Bosch haben einen neuen Tarifvertrag geschlossen. Das Vertragswerk gilt von 2019 an für die neue Einheit Connected Mobility Solutions mit gut 300 Beschäftigten. Grundlage für den Innovationstarifvertrag sind die Flächentarife der Metall- und Elektroindustrie, er bietet aber mehr Spielraum bei Arbeitszeiten und Gehalt. Außerdem erhalten die Mitarbeiter Angebote zur Gesundheitsvorsorge und Weiterbildung.

Statt innovativem Start-up lieber innovativen Tarifvertrag

Häufig gründen Konzerne Bereiche rund um das Thema Software und Digitalisierung in eigene Start-ups aus, um dem trägen Konzerngefüge und oftmals auch einem Tarifvertrag zu entgehen. Die Gewerkschaften wie die IG Metall sieht diese Entwicklung mit Sorge. Umso innovativer ist der neue Tarifvertrag zwischen Bosch und der IG Metall. "Wir beweisen damit, dass kleine, agile Firmen für Zukunftsideen rund um Digitalisierung sowie Mitbestimmung und Tarifbindung keine Gegensätze sind. Mit dem neuen Tarifwerk haben wir eine Blaupause geschaffen, die auch bei anderen innovativen Geschäftsfeldern im Bosch-Konzern, aber auch bei Start-ups anderer Unternehmen zum Einsatz kommen kann", erklärt Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg.

Es gilt Vertrauensarbeitszeit

Die Beschäftigten der Bosch-Einheit Connected Mobility Solutions haben ab 2019 die Wahl zwischen 35, 38 oder 40 Stunden pro Woche. Es gilt Vertrauensarbeitszeit, der Mitarbeiter entscheidet eigenverantwortlich, wann er wie viel arbeitet. Bei der Bezahlung sind die Regelungen an den bestehenden Tarifvertrag der IG Metall angelehnt. Statt fester Entgeltgruppen gibt es Gehaltsbänder. Zudem erhalten die Mitarbeiter alle zwei Jahre einen umfassenden Gesundheitscheck und können frei über ein eigenes Weiterbildungsbudget verfügen.

Die Gewerkschaft will das Bosch-Modell auch bei anderen Konzernen forcieren.