Messevorschau : Boehlerit: Steirische Innovationspower auf der Intertool 2018

Hochvorschubfräser von Boehlerit
© www.martingold.at/Boehlerit, BBG

Wurde 2016 ein neues Fräsprogramm eingeführt, kommt jetzt die volle Bandbreite an Top Innovationen für alle Anwendungen. Der Hartmetall- und Werkzeugspezialist Boehlerit aus Kapfenberg nützt die Wiener Intertool um auf seine Produktneuheiten aufmerksam zu machen: Angefangen von den High-End-Level Fräsprogramm-Erweiterungen wie beispielsweise ETAtec 45P, ZETAtec 90N, BETAtec 90P (Größe 18) oder DELTAtec 90P Feed (Größe 18) bis hin zu ISO-Drehklemmhaltern mit Innenkühlung und dem neuen Gewinderollprogramm ist so ziemlich alles dabei. Auch für die Innendrehbearbeitung von Werkstücken mit Durchmesser 8 bis 20 haben die Steirer mit den brandneuen Minitec Klemmhaltern die ideale Werkzeuglösung parat. Ein neuer Walzenstirnfräser ist auch im Gepäck. Und das neue Vollhartmetall-und 3D Fräsprogramm mit dem Kugelkopierwerkzeug BALLtec dürfte auch für Aufmerksamkeit sorgen.

Neue Werkstoffsorten

Die langjährige Erfahrung von Boehlerit resultiert auch in einem Top-Sortiment an speziellen Werkstoffsorten mit unterschiedlichen Korngrößen. So wurden die Feinstkornhartmetallsorten HB10F, HB20F und HB30F zur spanenden Bearbeitung von Nichteisen-Metallen, Alu-Legierungen, faserverstärkten Kunststoffen, Graphit, Gusswerkstoffen niedriger und mittlerer Härte, Hartguss und gehärteten Stählen entwickelt. Daneben bietet Boehlerit mit HB20UF und HB44UF zwei spezielle Sorten im Ultrafeinkornbereich an. HB20UF eignet sich ideal zur Bearbeitung von Verbundwerkstoffen. HB44UF wird im speziellen für alle rundlaufenden Werkzeuge im Bereich der HSC-Technologie und der Bearbeitung von gehärteten Stählen bis 64 HRC verwendet. Die von Boehlerit entwickelte Hartmetallspezialsorte HB40T bietet für die Schruppbearbeitungen von Titan eine ideale Kombination aus notwendiger Zähigkeit und Verschleißfestigkeit.

Rollen neu definiert

Mit Adam Rollsysteme hat Boehlerit einen kompetenten Partner für die Beratung und Anwendung von Profil- und Gewinderollköpfen sowie für die Auslegung kundenspezifischer Sonderanfertigungen von Axial- und Tangential-Rollwerkzeugen an der Seite. Warum Rollen? In der Luft- und Raumfahrtindustrie beispielsweise sind spanende Bearbeitungsverfahren durch die damit einhergehende Zerstörung der Walzfasern nicht erwünscht. Durch das Rollen wird das gewünschte Profil über die Spannungs-Dehnungs-Grenze hinaus in den Werkstoff gepresst, die Fasern werden somit nicht zerstört, sondern umgeformt, die Festigkeit des Werkstoffs wird um 10 bis 20 % gesteigert. Die Anforderungen an das Werkzeug sind deshalb enorm. Die Adam Axial- und Tangential-Rollsysteme von Boehlerit bieten nicht nur höchste Zykluszeiten, hohe Standzeiten, perfekte Oberflächenqualitäten und höchste Präzision, sondern sind auch Werkstoff sparend und deshalb äußerst wirtschaftlich. Die Adam Axial-Rollsysteme decken einen Arbeitsbereich von 1,4 bis 100 mm ab und kommen vor allem auf Dreh- und Fräsbearbeitungszentren zur Bearbeitung von Gewinden und Profilen zum Einsatz. Die Tangential-Rollsysteme wiederum eignen sich hervorragend zur Fertigung extremer Kurzgewinde, Gewinde mit sehr kurzen Ausläufen, sowie Rändelungen und kleineren Verzahnungen. Der Arbeitsbereich liegt bei 1,6 bis 42 mm bei einer Rollenbreite von 15,5 bis 31 mm.

Boehlerits Industrie 4.0-Ansatz

Für die Steierer geht es bei Industrie 4.0 darum, den immer kürzeren Produktlebenszyklen und der steigenden Kundenindividualität Rechnung zu tragen und hoch individuelle Produkte effizient sowie in kürzester Zeit herzustellen. Ein Bereich, in dem sich dieser Trend in besonderem Maß wiederspiegelt ist die Zerspanungstechnik. Hier werden zunehmend hoch flexible Bearbeitungszentren eingesetzt und nicht selten zu Mehrmaschinensystemen, sogenannten flexiblen Fertigungssystemen, verkettet. Es gibt bereits Fertigungsstätten mit beeindruckend hohem Automationsgrad, in denen sogar die Werkzeugwechsel über Shuttle-Systeme und Roboter voll automatisiert sind. Dies setzt allerdings unter anderem ein Tool-Management mit einer Kennzeichnung der Werkzeuge voraus. Stand der Technik ist, dass dafür RFID-Datenträger verwendet werden. RFID steht für Radio Frequency Identification und funktioniert berührungslos. Die Datenträger sind Transponder und die darauf gespeicherten Daten werden über Schreib-/Lesegeräte erkannt, ausgelesen beziehungsweise geschrieben. Am bekanntesten wurde die RFID-Technologie über die Produktsicherung im Einzelhandel.

Gelungene Partnerschaft mit Bilz

Um den Einsatz dieser RFID-Technologie im Bereich der Zerspanungswerkzeuge weiter zu verbessern, arbeitet Boehlerit mit dem Schwesterunternehmen Bilz zusammen. Dort werden bereits kostengünstige UHF-Varianten solcher RFID-Chips, sogenannte SmartChips, in Thermo Grip Schrumpffutter verwendet. Bilz greift hierbei auf zwei Jahrzehnte Erfahrung der Firma EVO Informationssysteme zurück welche Softwarelösungen für die Fertigungsindustrie entwickelt. Mit den Bilz TDSc Datenträgern lässt sich in Kombination mit der zentralen Werkzeugdatenbank EVOtools von EVO ein Traceabilitykonzept für die Werkzeuge darstellen. Dadurch werden Suchzeiten reduziert, und pro Auftrag Rüstzeiten eingespart. Der entscheidende Vorteil der SmartChips ist, dass sie über ein Gehäusesystem form- bzw. kraftschlüssig eingepresst werden. Dies spart das zeitaufwendige Einkleben der Chips, sodass die Werkzeuge erheblich schneller einsetzbar sind. Außerdem sind diese Chips deutlich kleiner und folglich auch in dünnwandige Werkzeuge direkt einsetzbar. Diese Vorteile wird Boehlerit künftig nutzen und die SmartChips als Basiskomponente für Werkzeugidentifikationslösungen im Sinne von Industrie 4.0 anbieten.

Tipp: Steirereck - 1.000 m² geballte steirische Technologie Kompetenz

Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2016 haben sich für die Intertool 2018 in Wien (15. – 18. Mai) die steirischen Spitzenunternehmen, Boehlerit, Carl Zeiss Austria, Dustcontrol, Gedore, Oerlikon Balzers Kapfenberg, TCM, TMZ und Wikus Austria sowie die Institutionen AREAm styria, Euroskills und das Institut für Fertigungstechnik der TU Graz zum einzigartigen Messeverbund „Steirereck“ zusammengeschlossen und Kompetenzen gebündelt.

Im Steirereck wird technische Innovation und regionale Kulinarik zusammengeführt und die Steiermark als weltweit innovativste Wirtschaftsregion (mit 5,16 % F+E-Rate vor Israel mit 4,25% und Schweden mit 3,28 %) und kulinarische Nr. 1 in Österreich präsentiert. Die führenden Betriebe in den Bereichen Werkzeug- und Maschinenbau sowie der Mess- und Regeltechnik in der Steiermark zeigen auf 1.000 m² ihr breites Know-how und präsentieren Produktinnovationen »made in Styria«. Mehr Info unter: www.steirereck-intertool.at