Deutschland : Besser als vor der Krise: Auftragsbestand der deutschen Industrie wächst

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Die deutsche Industrie kann mit einem wachsenden Puffer das zweite Coronajahr bestreiten. Ihr Auftragsbestand legte im Dezember bereits den siebenten Monat in Folge zu, und zwar um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dabei nahmen die offenen Aufträge aus dem Inland um 0,1 Prozent zum Vormonat zu, die aus dem Ausland um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen in Deutschland - ist der Bestand inzwischen saison- und kalenderbereinigt um 3,6 Prozent höher.

Deutsche Industrie im Aufwind

Die Industrieaufträge haben sich seit dem Ende des ersten Lockdowns kräftig erholt. Da die Produktion deutlich langsamer anlief, erhöhten sich die Auftragsbestände. Deren Reichweite legte Ende 2020 leicht zu auf 6,6 Monate - das ist der höchste Wert seit Beginn der Statistik 2015. Diese Zahl gibt an, wie lange die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Bestellungen theoretisch produzieren müssten, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten. Die deutsche Industrie befindet sich ungeachtet der zweiten Coronawelle im Aufwind. Sie steigerte ihre Produktion zuletzt acht Monate in Folge. Ein Grund dafür ist das anziehende Auslandsgeschäft. Mit den USA und China stehen die wichtigsten Exportkunden der deutschen Industrie vor einem Comeback. Für die Volksrepublik etwa rechnen Ökonomen für 2021 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von rund 8,5 Prozent.

Im Frühjahr 2020 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle mit 9,8 Prozent in Rekordtempo eingebrochen, ehe es im Sommer mit nie dagewesenen 8,5 Prozent wuchs. „Offenbar ist die Wirtschaft im vierten Quartal trotz Lockdown mit weniger als einem blauen Auge davongekommen“, so der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger. Dazu trägt vor allem das boomende China-Geschäft bei. Die Exporte in die Volksrepublik legten im November letzten Jahres um 14,3 Prozent zum Vorjahresmonat auf 9,3 Mrd. Euro zu. Das Geschäft mit den USA schrumpfte hingegen um 3,1 Prozent auf 9,6 Mrd. Euro.

Geht es China gut, profitiert Deutschland

„China profitiert von einer Corona-Sonderkonjunktur“, erklärt der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, mit Blick auf die in der Pandemie stark gefragten und in der Volksrepublik hergestellten Medizin- und Technologieprodukte wie Masken oder Laptops für das Homeoffice. Die Nachfrage nach deutschen Autos steige dort, während auch Maschinenbauer mit ihren Produkten gefragt seien. „Einmal mehr zeigt sich: Geht es China gut, profitiert Deutschland“, sagte der Ökonom. Das kann der deutsche Autobauer Daimler bestätigen: China war 2020 der einzige große Markt mit einem kräftigen Zuwachs von knapp zwölf Prozent. Daimler verkaufte insgesamt 774.382 Modelle in China und damit jeden dritten Pkw auf dem größten Einzelmarkt.

Trotz der Aufholjagd blieben die gesamten deutschen Exporte um 4,7 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich das Auslandsgeschäft weiter belebt. Die exportabhängige Industrie sammelte sieben Monate in Folge mehr Aufträge aus dem In-und Ausland ein, wobei die Nachfrage aus der Eurozone zuletzt besonders deutlich zulegte. Die von vielen Experten vorausgesagte Erholung der Weltwirtschaft vom Rezessionsjahr 2020 dürfte den Exporteuren ebenfalls in die Karten spielen. (apa/red)