Investition : B&C und Vorarlberger IV-Präsident investieren in B2B-Plattform Kreatize

Bau Industrie Innovationen Unternehmen KREATIZE v.l.n.r.: Thomas Hoffmeister (CCO) Simon Tüchelmann (CEO) Daniel a. Garcia Rodriguez (CTO) (c) Benjamin Ludigs
© Benjamin Ludigs

Die B&C Innovation Investments und der Industrielle Martin Ohneberg haben gemeinsam einen mittleren einstelligen Millionenbetrag zwecks Wachstumsfinanzierung in die in Berlin ansässige und in Europa tätige B2B-Plattform investiert. Ziele sind, den österreichischen Markt zu erschließen und Marktführer in Europa zu werden.

Die Beschaffung von industriellen Bauteilen ist oftmals ein aufwendiger, langwieriger und kostenseitig intransparenter Prozess. Kreatize bietet Kunden als digitalisierter Beschaffungspartner Zugang zu industriellen Maschinenbauteilen aus Metall oder Kunststoff. Mittels einer eigens patentierten und mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteter Software wird der gesamte Prozess von der Bestellung bis zur Lieferung vollautomatisch abgewickelt. Durch die Automatisierung entstehen große Preis- und Lieferzeitvorteile für die Kunden und gleichzeitig eine bessere Auslastung für Lieferanten. Mit rund 700 Milliarden Euro Volumen (Quelle: VDMA) zählt der Maschinenbaumarkt zu einem der größten und zugleich höchst fragmentierten B2B-Märkten Europas.

Intelligente Auftragsabwicklung aus einer Hand

Gegründet wurde Kreatize von Simon Tüchelmann (CEO) und Daniel A. Garcia Rodriguez (CTO) im Jahr 2015. Das Unternehmen konnte sich seitdem als führender Online-Anbieter von Bauteilen in Deutschland etablieren. „Wir verbinden automatisiert die Aufträge unserer Kunden mit freien Kapazitäten unserer Lieferanten und sind dabei der einzige Ansprechpartner im gesamten Abwicklungsprozess. Unser Ziel ist es, den Maschinenbauunternehmen – dem Rückgrat der europäischen Wirtschaft – zu helfen, agiler, schneller und kosteneffizienter Bauteile zu beschaffen“, erklärt Tüchelmann das Geschäftsmodell von Kreatize. Das seitens B&C und Martin Ohneberg erschlossene zusätzliche Kapital soll vor allem für Wachstum eingesetzt werden: „Zusätzlich profitieren wir von der Industrie-Expertise der beiden Investitionspartner, insbesondere vom Zugang zur österreichischen Industrie“, ergänzt Tüchelmann. Zu den derzeit etwa 150 Kunden von Kreatize zählen sowohl global führende als auch mittelständische Unternehmen, vor allem aus den Bereichen 3D-Druck, Elektromobilität, Micro-Mobility, Robotics und Automatisierung. Das Unternehmen wurde bislang schon von mehreren Kapitalgebern unterstützt, unter anderem von Earlybird Venture Capital.

„Der Zeit- und Kostenfaktor spielt neben der Innovationstätigkeit bei der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens eine entscheidende Rolle. Die Corona-Krise wird sicherlich wirtschaftliche Veränderungen nach sich ziehen und Unternehmen zwingen, auch ihre Beschaffungs- und Produktionsprozesse weiter zu digitalisieren und an die neuen Gegebenheiten anzupassen bzw. neu auszurichten. Der wirtschaftliche Erfolg oder gar die Existenz eines Unternehmens kann davon abhängig sein, wie rasch die Umstellung erfolgen kann“, so Ohneberg und ergänzt: „Durch das intelligente Geschäftsmodell und der bereits großen internationalen Lieferanten- und Kundenbasis wird Kreatize einem der zukünftigen Trends der „Glokalisierung“, also die Anpassung an lokale Märkte, gerecht.“