Kooperation : Automatisiertes Fahren: BMW holt sich TTTech als Partner

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© TTTech / Anna Rauchenberger

BMW hat sich für TTTech Auto als Entwicklungspartner für Assistenzfunktionen im Bereich automatisiertes Fahren entschieden. Gemeinsam mit dem Hightech-Unternehmen für Sicherheits-Software und Hardware-Plattformen wird BMW Applikationen entwickeln, die dazu beitragen, automatisiertes Fahren bis 2021 auf Autobahnen zu ermöglichen.

Automatisiertes Fahren ist der wichtigste Trend der Branche in diesem Jahrzehnt. Die sich daraus ergebenden ehrgeizigen Projekte erfordern neue Partnerschaften. Für BMW ist es das nächste Ziel, die Levels 3 und 4 bis 2021 auf die Straße zu bringen und sich auf Level 5 vorzubereiten. Elmar Frickenstein, Senior Vice President Fully Automated Driving and Driver Assistance bei BMW, kommentierte die neue Kooperation zwischen BMW und TTTech Auto: „Da wir eine modulare, nicht-exklusive Plattform für autonomes Fahren entwickeln, ist die Expertise von TTTech Auto in den Bereichen funktionale und Software-Sicherheit sowie Security sehr wertvoll. Gemeinsam sind wir entschlossen, im Jahr 2021 sicheres automatisiertes Fahren der Stufe 3 auf den Markt zu bringen."

Die Automotive-Experten von TTTech Auto haben bereits umfangreiche Erfahrungen mit Projekten im Bereich automatisiertes Fahren bei mehreren wichtigen Akteuren der Branche gesammelt und die Sicherheitssoftware-Plattform MotionWise erfolgreich für die Serienproduktion entwickelt.

Was sind die fünf Stufen des autonomen Fahrens?

In Europa und den USA wird die Klassifizierung des autonomen Fahrens in sechs Stufen vorgenommen.

Stufe 0: „Driver only“, der Fahrer fährt selbst (lenkt, gibt Gas, bremst, etc.)

Stufe 1: Fahrerassistenz. Bestimmte Assistenzsysteme helfen bei der Fahrzeugbedienung, beispielsweise der Abstandsregeltempomat (ACC).

Stufe 2: Teilautomatisierung. Funktionen wie automatisches Einparken, Spurhalten, allgemeine Längsführung, Beschleunigen, Abbremsen werden von den Assistenzsystemen übernommen, z. B. vom Stauassistent.

Stufe 3: Bedingungsautomatisierung. Der Fahrer muss das System nicht dauernd überwachen. Das Fahrzeug führt selbstständig Funktionen wie das Auslösen des Blinkers, Spurwechsel und Spurhalten durch. Der Fahrer kann sich anderen Dingen zuwenden, wird aber bei Bedarf innerhalb einer Vorwarnzeit vom System aufgefordert die Führung zu übernehmen. Diese Form der Autonomie ist auf Autobahnen technisch machbar. Der Gesetzgeber arbeitet darauf hin, Level-3-Fahrzeuge zuzulassen. Erste Fahrzeuge dieser Automatisierungsstufe sind in Deutschland für Dezember 2017 angekündigt, die Level-3-Funktionen jedoch erst ab 2019 aufgrund fehlender ECE-Homologation.

Stufe 4: Hochautomatisierung. Die Führung des Fahrzeugs wird dauerhaft vom System übernommen. Werden die Fahraufgaben vom System nicht mehr bewältigt, kann der Fahrer aufgefordert werden, die Führung zu übernehmen.

Stufe 5: Vollautomatisierung. Kein Fahrer erforderlich. Außer dem Festlegen des Ziels und dem Starten des Systems ist kein menschliches Eingreifen erforderlich.