Kommunikation : Auch Siemens setzt auf TSN

Jürgen Brandes
© Siemens AG

Siemens kündigte auf einer Presseveranstaltung an, dass Profinet-Netzwerkinfrastrukturen sukzessive die TSN-Basistechnologie integriert werden. Das deckt sich mit der Meinung von Karsten Schneider von Profibus & Profinet International: „Wir sehen bei Profibus & Profinet International in TSN auch ‚nur‘ einen weiteren Mechanismus, den wir zukünftig für Profinet nutzen werden." Etablierte Protokolle wie Profinet werden nach seiner Meinung daher auch weiterhin eine wesentliche Rolle spielen. Sie seien darauf spezialisiert, Daten im Feld einzusammeln und an einen Controller beispielsweise SPS zu übergeben oder von dort Werte zu bekommen.

Siemens wird TSN bis zur Feldebene führen, heißt es in der Präsentation des Konzerns (mehr hier) und OPC UA bis zum Control Level, berichtete Fachjournalist Meinrad Happacher via Twitter - der "Wermutstropfen" nannte es Happacher. Der Konzern werde auch Antriebe mit TSN bereitstellen erklärte Happacher, der für den Weka-Titel Computer&Automation schreibt.

TSN steht für Time Sensitive Networking. Es besteht aus einer Gruppe von Standards, die verschiedene Mechanismen für die Echtzeitfähigkeit von Ethernet beinhalten. Diese sorgen für berechenbare und garantierte Ende-zu-Ende Latenzen mit stark begrenzten Latenzschwankungen. Die Technologie verspricht die Bandbreite von IT-Netzen mit der Robustheit und Deterministik von OT(Operation Technology)-Netzen zu kombinieren. Der Plan der TSN-Treiber: Unterschiedliche höhere Protokolle, wie OPC UA, aber auch herkömmliche Feldbusse können sich zukünftig quasi auf TSN abstützen.