Elektroindustrie : ABB steigert Gewinn deutlich

ABB Björn Rosengren
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Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB blickt auf ein gutes erstes Quartal 2021 zurück. Der Reingewinn stieg um mehr als einen Drittel an und der operative Gewinn gar um mehr als die Hälfte. Konkret legte der Reingewinn um 34 Prozent auf 502 Millionen US-Dollar (415 Millionen Euro) zu, wie ABB am Dienstag mitteilte. Für das zweite Quartal wird ein zweistelliges Wachstum prognostiziert.

Der Gewinnanstieg ist keine Überraschung, da ABB die Kennzahlen zum ersten Quartal mehrheitlich bereits vor knapp zwei Wochen publiziert und dabei auch die Prognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht hatte. Der Umsatz stieg demnach gegenüber der Vorjahresperiode um 11 Prozent auf 6,90 Milliarden US-Dollar und der Auftragseingang um sechs Prozent auf 7,76 Milliarden US-Dollar. Auf vergleichbarer Basis waren die Wachstumsraten mit sieben Prozent bzw. ein Prozent allerdings etwas geringer. Der operative Gewinn (EBITA) verbesserte sich markant um 51 Prozent auf 959 Millionen US-Dollar.

So soll es weitergehen

Für das zweite Quartal wird sowohl für den Auftragseingang als auch für den Umsatz eine Zunahme von über zehn Prozent in Aussicht gestellt, entsprechend der geringen wirtschaftlichen Tätigkeit im zweiten Quartal 2020. Mitte April hatte ABB die zuvor gemachte Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Neu wird ein Umsatzwachstum von rund fünf Prozent oder höher erwartet.

Der Elektrotechnikkonzern bringt außerdem einen möglichen Börsengang seines Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos auf den Weg. Die Sparte sei ausgegliedert worden und solle eine eigene rechtliche Einheit werden, sagt ABB-Chef Björn Rosengren. Damit würden die Grundlagen für eine eigenständige Börsennotierung geschaffen. Die Sparte, die Schnellladestationen für Autos und Busse herstellt, erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 220 Millionen Dollar.

Die angekündigte Trennung von weiteren Geschäftsbereichen dauert aber offenbar etwas länger als gedacht. Er gehe davon aus, dass ein erster Verkauf in der zweiten Jahreshälfte besiegelt werden könne, sagte Rosengren. Noch im Februar hatte er in Aussicht gestellt, eine erste Sparte möglicherweise im ersten Halbjahr zu veräußern.

ABB hatte im November angekündigt, drei überdurchschnittlich profitable Bereiche abstoßen zu wollen. Dazu gehören das Turbolader-Geschäft, der Bereich Stromwandler und Mechanical Power. Insidern zufolge wurden Investmentbanken mit der Organisation der Transaktionen beauftragt. ABB fürchtet in der Zwischenzeit den weltweiten Halbleitermangel und stimmt seine Kunden auf längere Lieferzeiten ein. Die Liefersituation bei Chips und auch bei Plastik verschärfe sich zunehmend, so ABB-Chef Björn Rosengren am Dienstag. Das werde im zweiten Quartal zu spüren sein. Zum Jahresauftakt habe der Halbleitermangel noch keine Folgen für die Geschäftsergebnisse gehabt.